ganz oben punkten beide mit „alpine
Lifestyle“ und moderner Küche –
natürlich frisch und regional und
auf Wunsch veggie. Wer sich satt
gegessen hat, kann im Jennershop
Reiseandenken finden oder sich in der
Bergstation über den Nationalpark
Berchtesgaden informieren.
BERCHTESGADENER LAND G‘SCHICHTEN 49
Mit dem Um- und Neubau der
Jennerbahn gibt es winterliches
Bergerlebnis für alle.
Kernstück ist die neue Bahn selbst,
die ihre Vorgängerin aus dem Jahr
1953 in den Ruhestand schickte. Jetzt
schweben die Gäste nahezu geräuschlos,
energieeffizient und barrierefrei in
geräumigen und bis zum Boden verglasten
10er-Kabinen hinauf zur Bergstation.
Da der Jenner als Tor zum
Nationalpark Berchtesgaden gilt – mit
der besten Aussicht auf Watzmann
und Königssee – wurde das insgesamt
57 Millionen Euro teure Gesamtprojekt
behutsam in Abstimmung mit den
Nationalpark-Verantwortlichen realisiert.
Dank einer höheren Förderkapazität
gibt es kaum mehr Wartezeiten
– so steht dem Genuss einer Erlebnisauffahrt
nichts mehr im Wege.
Mit dem Beginn der Skisaison
2019/2020 werden die zwei modernen
6er-Sessellifte Jennerwiesenbahn und
Mitterkaserbahn und geräumige Skidepots
an der Talstation erstmals in
Betrieb genommen: Zur vorbildlichen
Infrastruktur im Tal gehören Parkplätze
für Menschen mit Beeinträchtigungen
genauso wie Strom für Elektro-Autos,
eine Beauty-Ecke zum Frischmachen,
ein Sportgeschäft, das neue Kinderland
sowie der Skischul-Treff inklusive
Service und Verleih.
An der Mittelstation wurde leichtes
Gelände erschlossen, das Kindern und
Anfängern Raum zum Üben gibt. Fortgeschrittene
nehmen sich die oberen
Abfahrten der insgesamt 8,5 Pistenkilometer
vor. Das Sahnehäubchen
ist und bleibt die Talabfahrt von ganz
oben – mit sieben Kilometern eine
der längsten in den Ostalpen. Könner
freuen sich über die Tiefschnee-Abfahrten.
Und auf der Piste des Krautkaserhangs
kann man Cracks beobachten,
die sich in den Disziplinen Ski
Alpin, Skicross und Boarder Cross auf
Wettkämpfe vorbereiten.
Ausgezeichnete Gastronomie am Berg
– von urig über veggie bis Gourmet
Genauso wie die Abfahrten unterschiedlichste
Ansprüche erfüllen,
ist auch das Kulinarikangebot
breit aufgestellt. Wer eine traditionelle
Almhütte sucht, kehrt im
Dr.-Hugo-Beck-Haus ein. Das Halbzeit
an der Mittelstation und die Jenneralm
Das Tor zum Nationalpark –
mit bester Aussicht auf
Watzmann und Königssee
3 Fragen an Winfried Lutz (51),
Seilbahnmaschinist im Fahrdienst
der Jennerbahn
Wie hat die neue Jennerbahn Ihren Arbeitstag verändert?
Vieles läuft elektronisch, was früher Handarbeit war. Aber nicht alles ist
leichter, es gibt durchaus neue Herausforderungen. Die Seilbahnstützen
sind jetzt 20 Meter hoch, früher waren es acht: Wir bewegen uns daher
bei den Kontroll- und Wartungsarbeiten in wahrhaft schwindelerregender
Höhe – das ist eine echte Umstellung.
Was sagen die Gäste?
Sie schwärmen von der Sicht, die man in den Panoramagondeln genießt.
Obwohl Pärchen die alten Zweier-Kabinen vielleicht vermissen…
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie an den Winter denken?
Auf die erste Abfahrt. Wer hat schon den Luxus, dass er auf Skiern zum
Arbeitsplatz fahren kann? Wenn ich an der Mitterkaserbahn eingeteilt
bin und von der Bergstation hinab meine Spur setzen kann, empfinde ich
pures Glück. Jeden Winter neu, schon seit 27 Jahren.