Exklusiver Almauftrieb: Wenn die Kühe über den See geschippert werden
Wie schon König Max II., der 1848 zur Sommerfrische ins Berchtesgadener Land kam und in dessen
Gefolge die feine Gesellschaft den südöstlichsten Zipfel Deutschlands als Urlaubsregion entdeckte,
überqueren sie den See in Landauern – alten, flachen Holzbooten, die im Einsatz waren, bevor die
Königsseeschifffahrt auf Elektroboote umstellte. Acht Kilometer sind es von der Seelände bis zur
Endstation Saletalm – dann haben die Kühe wieder festen Boden unter den Hufen. Die einen sind auf
der Saletalm schon am Ziel, die anderen stapfen weiter bis zur Fischunkelalm am Obersee, wo sie
den Sommer verbringen. Voll der frischen Bergkräuter geht’s dann am Ende der Saison wieder zurück
in den heimischen Stall. Geschmückt wird das Vieh allerdings erst nach der Landauerfahrt über den
Königssee – und nur, wenn der komplette Sommer unfallfrei verlaufen ist. Wer will, kann an der
Seelände zuschauen und den bunten Kuh-Konvoi anschließend durch die Straßen in den Heimatstall
begleiten.