Der Lärm vertreibt die Finsternis: Vom uralten Brauch des Aperschnalzens
Er stammt aus vorchristlicher Zeit und schlängelt sich durch unzählige Legenden um das
österreichische und bayerische Alpenvorland. Die einen sind fest davon überzeugt, dass der uralte
Brauch durch seinen Lärm die Dunkelheit und Kälte des Winters vertreiben soll. Andere schwören
darauf, dass es sich um eine Art Fruchtbarkeitsritual handelt, bei dem die Peitschen die unter der
Schneedecke ruhende Saat zurück ins Leben bringen. Wie auch immer: Noch heute gilt der
Rupertiwinkel, besonders die Ortschaften entlang der Grenzflüsse Saalach und Salzach, als Heimat
der lauten Zunft. Geschnalzt wird grenzübergreifend mit "Goaßln", die aus einem Holzstiel und einem
speziell bearbeiteten Hanfseil bestehen. Am Ende jeder Goaßl wird ein Bast befestigt, der bei
schneller Schwungfolge den Knall erzeugt. Zwischen Weihnachten und der Fastenzeit finden diverse
Veranstaltungen statt, auf denen sich Gäste ein Bild von dem alten Brauchtum machen können.
Besonderer Höhepunkt ist das jährliche Rupertigau-Preisschnalzen mit Festzug und mehr als 1700
aktiven Schnalzern, bei dem ein ausgeklügeltes Bewertungssystem, bei dem die Richter
ausschließlich ihren Ohren vertrauen, entscheidet, welche Passe die beste Schnalz-Leistung bringt.