Tourismusstrategie 2030 vorgestellt
Das Berchtesgadener Land - eine Region für den bewusst Reisenden
Seit dem Markenprozess, der die Positionierung der beiden touristischen Marken „Berchtesgaden“ und „Bad Reichenhall“ sowie der Wirtschaftsmarke „Berchtesgadener Land“ zum Ergebnis hatte, konnte die Berchtesgadener Land Tourismus GmbH (BGLT) einige Herausforderungen bewältigen: die Umstellung innerhalb ihrer Struktur, die Übernahme und den Betrieb von drei Tourist-Informationen, den Geschäftsführerwechsel und zuletzt den Lockdown und seine direkten Folgen. Parallel dazu wurden Perspektiven und Ziele für die Zukunft des Tourismus im Berchtesgadener Land definiert. Jetzt wurde dieses Konzept für eine erfolgreiche und nachhaltige Tourismusentwicklung von den BGLT-Gesellschaftern einstimmig beschlossen.
Der „Perspektivenwechsel“ – ein Strategieplan, der bis ins Jahr 2030 die touristischen Leitlinien mit konkreten Schritten benennt, bestimmt ab sofort die pragmatische Umsetzung der Markenstrategie mit konkreten Zielen und Handlungsfeldern.
Dr. Brigitte Schlögl, Geschäftsführerin der BGLT: „In unserer Vision ist das Berchtesgadener Land eine Tourismusregion des bewussten und achtsamen Reisens. Nicht höher, schneller, weiter stehen im Fokus, sondern Rücksichtnahme, Respekt und Sorgfalt im Umgang mit allen Ressourcen. Das sind unsere Handlungsmaximen beim Perspektivenwechsel. Maßgabe ist ein verträglicher Tourismus für alle, die hier leben. Zugleich ausgerichtet auf einen sehr guten wirtschaftlichen Erfolg. Qualität statt Quantität gilt dabei für das Angebot ebenso wie für die Dienstleistung vor Ort. Und beide werden ihren Preis haben.“ Mit dieser Aussage sei es natürlich nicht getan, vielmehr müssten ganz konkrete Handlungen folgen. Das Team um Dr. Schlögl hat dazu insgesamt zwölf Handlungsfelder identifiziert, die neben dem Tagesgeschäft in Teilschritten bis 2030 realisiert werden. „Derzeit erfolgt eine Priorisierung der einzelnen Maßnahmen, wir müssen Kosten eruieren und budgetär einplanen, Zeitschienen, Verantwortlichkeiten und Kontrollpunkte festlegen“, so Dr. Schlögl weiter.
Die BGLT erarbeitet konkrete, qualitativ und quantitativ beeinfluss- und messbare Etappenziele. Als zwei beispielhafte Handlungsfelder nannte Dr. Brigitte Schlögl die Digitalisierung sowie die Angebotsentwicklung: „Die digitale Kommunikation ist die Schlüsselkompetenz für das Destinationsmarketing der Zukunft. Das beginnt bei personalisierten Urlaubsempfehlungen und Besucherlenkung und geht weiter zur gezielten Nutzung künstlicher Intelligenz.“ Bei der Angebotsentwicklung wolle man sich auf Zielmärkte fokussieren, das Berchtesgadener Land als MICE-Region (Tagungen, Incentives, Kongresse, Veranstaltungen) positionieren und das Veranstaltungsmanagement weiterentwickeln. Wichtig ist Schlögl, das vorliegende Strategiepapier regelmäßig zu überprüfen und aktuellen Maßgaben anzupassen: „Nur so wird der Perspektivenwechsel kein Papier für die Schublade, sondern eine zielführende Arbeitsgrundlage für die nächsten Jahre sein.“ Gerade Corona habe gezeigt, wie schnell neu geplant, andere Schwerpunkte gesetzt und finanzielle Auswirkungen bedacht werden müssen.